Ich schaue auch gerade mal so ein bisschen auf die Uhr

Die Sonne schlägt mir wieder ins Gesicht, schlechtgelaunt, und ich soll nun, ausgerechnet jetzt, eine nüchterne Zusammenfassung dieses Gesprächs verfassen. Nüchtern! Ich habe doch schon seit Tagen – oder … Jahren? – kein verlässliches Zeitgefühl mehr. Die Uhr über der Tür ist stehen geblieben, vermutlich aus Solidarität.

Das Gespräch begann um… Ja, nun, irgendwann zwischen Sonnenaufgang und der Erinnerung an diese eine alte Folge, in der wir 16 Minuten lang geschwiegen haben. Vielleicht war es also auch einfach Stille, die diplomatische Variante davon jedenfalls. Teddy sprach über Kooperation, Zukunft, Vergangenheit – und ich nickte weise, während mein Geist zu „Liebe in Zeiten der Diarrhoe“ abbog.

Ich kritzle: Die Atmosphäre war konstruktiv. Das stimmt sogar irgendwie; wir konstruierten schließlich beide fleißig Ausreden, um das Gespräch möglichst früh zu beenden. Der Mezcal im Schatten des Vulkans rief lauter als jede Agenda.

Und doch steckt in all dem ein weicher Kern von Traurigkeit: Dieses Gefühl, dass die Zeit nicht mehr linear verläuft, sondern wie eine unaufgeräumte Podcast-Playlist durcheinanderstolpert. Dass jeder Versuch, Ordnung hineinzubringen – sei es diplomatisch oder persönlich – im warmen Staub Mexikos verpufft.

Ich beende meinen Bericht mit einem letzten Satz, der wahrer ist als alles zuvor: Das Gespräch fand statt. Die Zeit nicht.

Diese Folge ist so eigentlich nie erschienen

Ernsthaft?!

Aber diese „geniale“ Podcast-Idee … Sorry, aber das geht gar nicht!

Was ihr da zusammengeschrieben habt mit der Mauer und so … boah, ne! ‍Und dann noch dieser mega-peinliche Brief an den Web-Typ Hab echt Fremdscham bekommen beim Lesen.

Von der Hollywood-Geschichte fang ich besser gar nicht erst an … #cringe Und diese random Erfindungs-Stories?! Manchmal ist weniger einfach mehr, wisst ihr?

Aber der absolute Overkill ist ja, dass ihr eure eigene Story da reinpacken wollt?! WTF?!

Ey, ich mag euch echt, aber das ist next level weird. Macht lieber was Normales. Was ECHTES!

Bitte sagt mir, dass das ein Joke war …

LG (fassungslos)

PS: Und kommt mir jetzt nicht mit „aber wir könnten doch …“ – NEIN!

Backup-Folge

Esel und Teddy hatten mal eine gute Idee. Die haben sie in eine Schachtel gepackt, haben die Schachtel in Folie eingeschweißt, damit sie wasserdicht ist, und dann haben sie sie ganz tief vergraben. Unter einem Zitronenbäumchen am Hang und sie haben das Bäumchen mit einem X markiert. Die Idee war nämlich so gut, dass sie sie nicht gleich verbrauchen wollten, sie wollten sie sicher verwahren, an einem Ort, den nur sie kennen. Um sie dann irgendwann einmal auszugraben, wenn die Zeit dafür reif sein würde, wenn die Zeit gekommen wäre für diese gute Idee. Denn zu dem Zeitpunkt, als ihnen die Idee kam, war die Zeit noch nicht richtig. Aber die beiden wussten, eines Tages werden sie sie brauchen, diese gute Idee. „Ideen kann man viele haben“, hatte Teddy immer gesagt, „aber so eine gute Idee, die hat man vielleicht nur einmal im Leben.“ Also haben die beiden sie verbuddelt, mit einer Schippe, die Esel gegen seine alte Angel eingetauscht hatte. Er hatte nämlich noch eine zweite, bessere Angel.

Viele Jahre später hatten sie keine guten Ideen mehr und sie waren verzweifelt. „Wenn wir doch nur eine gute Idee hätten!“, seufzte Esel. Da fiel ihnen die Schachtel wieder ein und sie liefen sofort zum Hang, wo das Zitronenbäumchen stand. Aber der Baum war nicht mehr da. Kein Zitronenbäumchen und kein X und keine Schachtel. Die Enttäuschung war riesengroß. Da kam der Löwe und sah die beiden und fragte, was denn los sei. „Habt Ihr denn nur diese eine gute Idee? Sonst gar keine?“ Teddy sagte: „Wir haben sonst nur schlechte Ideen, die liegen alle durcheinander auf dem Dachboden.“ Da lachte der Löwe. „Dann nehmt doch die, nehmt sie alle durcheinander. Auch wenn das keinen Sinn ergibt, es ist immer noch besser als gar keine Idee.“

Nebenwelt (Dénouement)

Esel und Teddys verrückte Reise durch die Parallelwelten. Teil 3. Hoshi!

Nebenwelt (Klimax)

Esel und Teddys verrückte Reise durch die Parallelwelten. Teil 2. Hoshi!