Gratis, aber nicht umsonst

Oh Esel, trabeseba
Oh Teddy, trabeseba
Keiner kennt Chaos so wie wir zwei
Keiner schätzt gratis so wie wir zwei

Oh Esel, manchmal ists schwer
Oh Teddy, ich mag Dich doch sehr
Keiner kennt Chaos so wie wir zwei
Keiner schätzt gratis so wie wir zwei

Strophe 1
Ging die Treppe runter ins Studio
Das Mikro sprang an, die Laune war gut (so)
Ging die Treppe herunter ins Studio
Die Musik war frei und wir auch, wir blödelten so

Refrain
Oh Esel, trabeseba
Oh Teddy, trabeseba
Keiner kennt Chaos so wie wir zwei
Keiner schätzt gratis so wie wir zwei

Strophe 2
Hörer:innen lachen irgendwo im Land
Wir stolpern durch Lieder ohne Stimme doch mit Herz
Manchmal vergeigt, doch oft voller Glanz
Zwei alte Kumpels im Podcast-Tanz

Refrain (Finale)
Oh Esel, manchmal ists schwer
Oh Teddy, ich mag Dich doch sehr
Keiner kennt Chaos so wie wir zwei
Keiner schätzt gratis so wie wir zwei

Musik: »early lit«, »mid day loss«, »later time«, »let night« und »every day good day« von mobygratis.com

Der Urlaub hat mein Herz gebrochen

Man sah ihn zuletzt am Meer, irgendwo im südlichen Pazifik, vielleicht, in der Sonne, irgendwo, niemand weiß, wo genau. Notizbücher, verstreut auf dem Balkon, daneben eine leere Flasche. Seine Stimme, sonst verlässlich im Wochentakt im Netz zu hören, hatte sich verflüchtigt. Nur Rauschen, nur Wind, höchstens gelegentlich ein Husten.

Nach der Rückkehr, so erzählt man, irrte er durch seine Wohnung wie durch eine zu kleine Pension. Die Koffer standen noch halb ausgepackt im Flur, in den Taschen klebte der Sand. Er setzte sich an den Schreibtisch, der Laptop leuchtete auf, die Datei „Shownotes.docx“ sah aus wie seit Wochen, weiß, ein leeres blankes hell schreiendes Weiß.

Er schrieb nichts. Stattdessen starrte er auf die blinkende Linie, den einsamen Cursor, ungeduldig wie ein Hund, den man nicht mehr ausführt.

Die letzte Folge hatte er noch gewissenhaft betextet, das Patchwork aus Stimmen und Erinnerungen irgendwie eingefangen und in lange Sätze geschnürt und mit ein paar gedrehten Wörtern zugebunden, Schnüre gegen das Chaos, Schein gegen das Verschwinden. Aber jetzt, zurück im Alltag, hatte ihn etwas erwischt, das er nicht mehr einfangen und einschnüren, begreifen, analysieren, in Stücke schneiden und neu zusammenbauen, ja noch nicht einmal benennen konnte. Antriebslos stellte er alles Tun in Frage. Wie Lisa, die im Büro in ihren 600 E-Mails ertrank. Wie Thomas, der die schwedischen Seen gegen den Schreibtisch tauschte und daran fast zerbrach. Wie Elena, die an der Schule kollabierte. Nur gab es bei ihm keine Meetings, keine Schüler, keine Projektkrisen – sondern bloß diese Shownotes. Vorher eine lächerliche Kleinigkeit, jetzt die Besteigung eines Achttausenders.

In den folgenden Tagen zog er sich mehr und mehr zurück. Die Kaffeetassen vermehrten sich auf dem Tisch. Er blätterte durch alte Skripte, hörte sich selbst aus den Jahren davor, war sich fremd geworden, fremd wie ein einst fanatisch geliebter Kinohit aus einem anderen Jahrzehnt, der in ihm jetzt nichts als Langeweile hervorrief. Abends ging er durch die Straßen, sah die Lichter der Kioske, die Menschen im Halbdunkel, und dachte: „Es ist alles vorbei, bevor es begonnen hat.“

So sitzt er noch heute dort, im Zwischenraum zwischen Urlaub und Arbeit, zwischen Aufnahme und Veröffentlichung. Ein Podcaster, der vom Urlaub nicht zurückgefunden hat.

Siehe auch Episode 378

Subreseldditeddy

Wir haben unsere Lust am Labern wiederentdeckt. Zumindest einer von uns und der andere hat sich einen Katalog aus Fragen auf Reddit zurechtgeklickt. Den Drei-Minuten-Kuckuck hat er auch mitgebracht und so reden wir jeweils 3 Minuten lang über 10 Fragen.

Mach da keine Tombola mit!

Wir haben ein Geschenk bekommen und packen es in dieser Folge aus.
Teddy macht es zu einem Rätsel für Esel, aber ihr könnt das Kunstwerk hier schon sofort sehen:

Ganz ganz vielen Dank, Kerstin und Nico!

 

Ach ja, habt Ihr noch einen Cent für uns?

 

 

 

Eigentlich ist es noch viel schlimmer

Das Verb „herumdrucksen“ ist ein umgangssprachlicher deutscher Ausdruck, der sich aus dem Präfix „herum“ und der lautmalerischen Wortbildung „drucksen“ zusammensetzt. Es beschreibt ein zögerliches, ausweichendes Kommunikationsverhalten, bei dem jemand Schwierigkeiten hat, direkt zur Sache zu kommen oder die Wahrheit auszusprechen. Die etymologische Herkunft wird oft mit dem Konzept des „Drucks“ in Verbindung gebracht – einem psychologischen Druck, der entsteht, wenn man etwas Unangenehmes ausdrücken soll. Semantisch transportiert „herumdrucksen“ Unentschlossenheit, Vermeidung klarer Aussagen und impliziert oft Verlegenheit. Das Verb wird hauptsächlich in informellen Kontexten verwendet und trägt eine leicht negative Konnotation, da in der deutschen Kommunikationskultur direktes Sprechen meist positiver bewertet wird. Syntaktisch wird es typischerweise intransitiv verwendet, etwa in „Er druckst herum“ oder „Sie hat lange herumgedruckst“. Ein klassisches Beispiel für „Herumdrucksen“ sind vage Podcast-Shownotes, die statt konkreter Inhaltsangaben nur ungenaue Andeutungen anstatt die tatsächlichen Themen klar zu benennen.