Esel und Teddy besteigen den Kahlen Asten: Ungeschnitten in voller Länge! (Peripetie)

Die Morgenröte erhellte den Horizont, als wir uns auf den beschwerlichen Weg zum Gipfel des majestätischen Kahlen Asten begaben. Trotz der für die Jahreszeit ungewöhnlich milden Temperatur war die Luft dünn und frisch, und der Wind pfiff uns um die Ohren, als wir unsere müden Füße Schritt für Schritt höher hinaufsetzten. Der schroffe Pfad, immer wieder von Verbotsschildern gesäumt, die wir jedoch ignorierten, verlangte unsere ganze Aufmerksamkeit, während wir uns dem Höhepunkt unseres Unterfangens näherten.

Taiddé Bonpland, mein treuer Begleiter und wissenschaftlicher Gefährte, war an meiner Seite. Gemeinsam beobachteten wir, wie die Pflanzenwelt sich dramatisch mit zunehmender Höhe veränderte. Die Vegetation verschwand allmählich und wich einer kargen, schroffen Landschaft. Unsere Atemzüge wurden flacher, und die Luft wurde immer knapper. Doch wir setzten unseren Aufstieg fort, angetrieben von der Neugier und dem Verlangen, die Geheimnisse dieses erhabenen Berges zu ergründen.

Endlich erreichten wir den Gipfel des Kahlen Astens, und die Welt schien uns zu Füßen zu liegen. Die Aussicht war atemberaubend – eine endlose Weite von Tundra, Felsen und in weiterer Ferne sogar bewaldeten Gipfeln erstreckte sich vor uns bis zum Horizont. Bonpland und ich holten unsere wissenschaftlichen Instrumente hervor, um Messungen durchzuführen und Daten zu sammeln, die uns ein besseres Verständnis von den Geheimnissen der Natur ermöglichen würden.

In dieser erhabenen Stille des Hochgebirges fühlten wir uns dem Universum näher denn je. Unsere Expedition hatte uns zu neuen Erkenntnissen geführt und unser Verständnis von der Welt erweitert. Der Kahle Asten hatte uns seine Geheimnisse offenbart, und wir würden sie in unseren Aufzeichnungen und Berichten für die Nachwelt festhalten.

Esel und Teddy besteigen den Kahlen Asten: Wohnen nicht alle Leute an einer Straße? (Exposition)


Es ist schon ein Drama, vielleicht sogar ein klassisches, dass wir noch nie zusammen einen Berg bestiegen und uns dabei aufgenommen haben. Aber Diamanten entstehen nur unter hohem Druck. So machen wir uns nach monatelanger Vorbereitungs- und Wartezeit endlich auf, den König der Sauerländer Berge zu besteigen, den Kahlen Asten.

Bis wir 85,2 sind …

Statistisch gesehen ist es unwahrscheinlich, dass wir überhaupt 95 werden. Wie wirkt sich das jetzt auf unsere Bucket List aus?

Bis wir 95 sind … (Teil 3)

Er ist ein bisschen groß für das Dreirad und es quietscht seltsam. „Du bist zu spät, Herr Johannesbaum. Hast Du jetzt Angst, Herr Johannesbaum?“ fragt der Mann auf dem Dreirad und lacht dabei. Ich kenne doch diese Stimme und dieses Lachen, das kenne ich doch. Klar hab ich Angst, aber nur, den Job nicht zu kriegen, nicht vor dem Typen auf dem Dreirad. Also sag ich „Ne, nicht … wirklich.“ Er steigt ab von seinem Dreirad und kommt auf mich zu. „Du machst Dir nicht viele Gedanken, was? Keine Angst hast Du also?“ Jetzt lacht er wieder so. Aber ist das ein nettes Lachen oder lacht er mich aus? Oder ist es ein diabolisches Lachen? Irgendwie alles ein bisschen. Wer ist das? Und was will der jetzt von mir? Oder ist das schon die erste Prüfung? Es riecht irgendwie komisch. So ein bisschen süßlich, aber nicht lecker. Eher eklig. Beißend. Es wird jetzt etwas besser, weil die Türe wieder zugefahren ist, aus der der Typ mit dem Dreirad kam, aber der Geruch ist trotzdem noch sehr präsent. „Wenn Du jetzt eine Folge mit mir aufnehmen würdest, Fiete, hättest Du spontan eine Idee?“ Jetzt duzt er mich? Mist. Mist, Mist, denke ich, klar, das ist nicht nur ein Teddymaske, das ist Teddy. Das muss er sein. Klar, dieses Lachen. Diese Stimme, ich Idiot. „Fiete?“, jetzt nimmt er die Maske ab. Ist ein bisschen verschwitzt, aber man riecht es nicht, dieser Geruch hier kommt nicht von ihm. Er schaut mich fragend an. Das ist er, das ist Teddy. Es gibt ja kaum Fotos von ihm, schon gar keine aktuellen, aber er sieht so aus, wie man überall liest. Cool, irgendwie, aber auch solide. Alles dreht sich jetzt in meinem Kopf, ich bin noch aufgeregter. Ich hatte so viele Ideen aufgeschrieben. Jetzt fällt mir keine mehr ein. „Emm.“ Ich stammle nur noch. „Ein Quiz vielleicht oder ein Contest?“ Meine Fresse, mehr kriege ich jetzt nicht raus … So schlimm ist es. Aber dann lacht er schon wieder und er freut sich. Und umarmt mich. „Das ist doch ideal! Du kommst zu spät, denkst nicht viel und hast keine Ideen! Du erfüllst alle Kriterien!“ Und er meint das ernst, der meint das wirklich ernst, das ist keine Ironie, jedenfalls fühlt es sich nicht so an, ich bin mir ganz sicher. „Komm mit, ich zeig Dir mal was“, sagt er dann plötzlich und ich gehe ihm hinterher, in genau die Türe, aus der dieser Gestank kommt. Die Tür geht auf. Was ich dort sehe, kann ich nicht fassen. Jetzt habe ich Angst. Mehr als das. Angst reicht nicht mehr als Beschreibung für das, was ich bei diesem Anblick empfinde.

(Fortsetzung folgt.)

Bis wir 95 sind … (Teil 2)

Am EUTER-Gebäude komm ich erstmal gar nicht rein. Da ist eine riesige Glastür. Die geht aber nur auf, wenn man vorher sein Auge in so einen Scanner reinhält. Das mache ich, aber es piepst nur. Wie ein Rauchmelderpiepsen. So penetrant. Als hätte ich was Schlimmes getan. „Ihr Name bitte?“ trötet dann eine Stimme aus dem Nichts. Erschreckend. „Fiete“, sag ich. „Fiete Johannesbaum“. „Echt jetzt?“ fragt die Stimme. „Ist halt mein Name, ja“, sag ich, „ich habe einen Termin bei Herrn Müller“. Pause. Dann ein Lachen. Kommt mir bekannt vor irgendwie. „Ach so, alles klar, hallo Herr Johannesbaum, dann kommen Sie mal rein.“ Und die Glastür schiebt sich auf und ich gehe rein. Da ist ein Empfang. Sogar ein Desinfektionsmittelspender. Den benutze ich aber nicht, die könnten ja denken, ich denke, ich würde Keime mitbringen. Oder sie denken, ich denke, sie haben welche da. Was ich gar nicht denke. Ich kann ja eh nicht denken, so aufgeregt bin ich. Und es ist gespenstisch leer hier. Komisch. Dann höre ich ein Quietschen. Rhythmisch, kommt immer näher. Was ist das denn? Da kommt jemand auf einem Dreirad hereingefahren mit einer Teddymaske auf.

(Fortsetzung folgt.)