Mit der Fairtrade-Pistaziencreme nach dem Discounter-Toastbrot werfen

Esel: Sag mal, Teddy, wollen wir das Thema heute wirklich noch aufmachen? Mir ist das ehrlich gesagt Banane.
Teddy: Jetzt spiel nicht das sortierte Studentenfutter. Hier geht’s um B12, da kann man nicht einfach so tun, als wäre nichts.
Esel: Na gut, aber eins sag ich dir gleich: Alles hat ein Ende, und wenn wir hier nicht aufpassen, drehen wir uns im Kreis wie ne Spiralkartoffel.
Teddy: Möglich. Trotzdem solltest du nicht gleich eine Extraportion Mandeldrink verlangen, nur weil dir der erste Gedanke nicht schmeckt.
Esel: Ach komm, sonst heißt es wieder Rache ist Nuss, und am Ende mache ich dich noch zur Falafel.
Teddy: Das würde ich an deiner Stelle lassen. Du versuchst dich hier doch gerade nur durchs Sojahack zu mogeln.
Esel: Mag sein. Aber ich sehe schon wieder deine Gurkentaktik: erst kleine Scheiben, dann plötzlich das große Ganze.
Teddy: Wenn du so weitermachst, fange ich an, die Durian zu riechen. Irgendwas stinkt doch hier.
Esel: Jetzt laber mir nicht Datteln ans Ohr. Du wohnst doch gedanklich sowieso schon im Tempura-Ring.
Teddy: Besser als ständig drum herumzureden. Also: ran an die Fritten!
Esel: Moment, bevor wir loslegen, sollten wir die Sache vielleicht noch wie Tofu auspressen und alles rausholen, was drinsteckt.
Teddy: Einverstanden. Aber danach ist wirklich Schluss. Mir ist das dann wieder völlig Banane.
Esel: Abgemacht. Und wenn nicht, weißt du ja: Rache ist Nuss.

Danke für die Idee, germanwithsammy!

Trias bombastofantastischer Entitäten

Gesprochen wird hier (fast) nur über Sinnvolles. Erleben Sie selbst, was passiert, wenn zwei senile Zausel beschließen, ihren epistemologischen Diskurs mit einer ordentlichen Portion Dadaismus, Lexik-Fetischismus und vokabularischem Hokuspokus zu würzen? Richtig: eine Podcast-Folge, so arbiträr wie autochthon und dabei herrlich obsolet in ihrer Struktur.

In dieser semantischen Tour de Force versuchen Esel und Teddy, sich gegenseitig mit hochgradig obskuren Fremdwörtern und absurden deutschen Vokabeln zu tranchieren – wohlgemerkt: nicht im Wettkampfmodus! Denn, Achtung: Das ist kein Contest. Es ist ein performativer Affront gegen Stringenz und Verständlichkeit – eine Hommage an das vituperative Palaver.

Dabei wird nicht nur die Obsoleszenz feinsäuberlich seziert, es wird auch tändelnd mit Synekdochen jongliert, während sich die beiden Hosts unverwandt in ihren jeweiligen Affektkontrollkatastrophen verheddern. Was als Hommage an Jimmy Fallons „Word Sneak“ beginnt, degeneriert in eine sprachliche Orgie aus Hypostasierungen, Deklamationen und stabilösem Welkesinn.

Und obwohl sich niemand an ein Axiom hält und das Ganze eher einem nebulösen Dekonstruktionsschaulauf gleicht, bleibt eines gewiss: Diese Folge ist ein bombastofantastischer Affront gegen jegliche semantische Kohärenz.

Klingraschelknackrauschprassel

Dein Schritt im Schnee, ein sanftes Knirschen,
Wie Noten, die ins Weiß sich schreiben.
Das Kaminfeuer knistert, knackt und flüstert
Wir zwei, wir dürfen bleiben.

Klaviertöne perlen durch den Raum,
Klingen kristallklar wie gefrorene Zeit.
Draußen raschelt Wind in welkem Laub
Während drinnen Wärme sich ausbreitet.

Der Föhn rauscht weiß, verdeckt die Welt,
Schafft uns ein Eiland, still und klein.
Rhythmen des Herzens, Rhythmen des Atems
Pulsieren zwischen dir und mein.

Das Brausen des Meeres in der Ferne,
Wie Sehnsucht, die nie ganz verstummt.
Während zwitschernd frühe Vögel singen
Und Hoffnung durch die Lüfte summt.

Zirpen der Grillen in samtener Nacht,
Wenn Sterne über Liebenden stehn.
Sommerregen trommelt sanft aufs Dach,
Lässt Träume sich im Takt drehn.

Glocken läuten, hallen durch die Luft,
Klingen wie silbernes Geleit.
Klimpernde Windspiele tanzen im Wind,
Wie Versprechungen der Ewigkeit.

Und über allem schwingt die Klangschale,
Summt einen Ton, der alles eint.
In diesem Klangraum find ich dich,
Wo Liebe alle Töne neu vereint.

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Quietschknarzschmatzklicktropf

kratzkratzkratz
(besteck auf tellern)
KRRRRRTZZZZ

ssssssssssssssssssss
(der bohrer singt)
IIIIIIIIIIIIIIH

styropor
KNIRSCHT
knirschknirschknirsch

tropf
tropf
tropf
(wasserhahn weint)

mücke macht
ssssssummmmmm
(nachts um drei)

klickklickklick
(tastatur spricht)
tippitippitipp

räuspern
husten
CHRRRRRRRCHM
(hals macht theater)

und dazu ein
WECKERWECKERWECKER
(morgens um sechs)

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Nocturne in Schätz and Relax

Die Schritte von Esel und Teddy hallten gedämpft durch Raum 2700 des Harvard Art Museums. Fünfzig Jahre Freundschaft hatten sich in ihren leicht gebeugten Körpern eingegraben, in den Falten um ihre Augen, in der Art, wie sie sich bewegten – synchron und doch unterschiedlich. Ihre Podcast-Jahre hatten ihnen mehr als nur eine Rente eingebracht: Sie hatten sich ein Ritual geschaffen – das Bereisen der bedeutendsten Museen der Welt, ein stummes Bekenntnis ihrer noch immer wachen Intelligenz.

Vom Logan Airport aus, diesem architektonischen Ungetüm, das Boston wie eine industrielle Lunge durchatmet – grau, präzise, unbarmherzig – waren sie am Morgen gelandet. Sie spürten noch den kalten Dezembertag, als sie vor Whistlers Nocturne standen. Der bläulich-silberne Nachthimmel schien nicht nur das Gemälde zu durchdringen, sondern auch ihre Erinnerungen – vage, geheimnisvoll, mit verborgenen Nuancen.

Esel räusperte sich. Ein Geräusch, das wie ein angefangener Satz klang. „Weißt du noch“, begann er, und Teddy wusste sofort, worauf er anspielte, „wie wir damals dieses Quiz gegen Johannes und Stefan verloren haben?“

Teddy nickte. Sein berühmtes Lachen – einst so präsent wie sein Atmen, dass es beinahe Teil seiner Physiologie gewesen war – es existierte nicht mehr. Es war an jenem Tag gestorben, an dem mehr als nur ein Spiel verloren ging. Ein Lachen, das früher jede Bemerkung, jeden Gedanken durchdrang, war nun eine Leerstelle, ein stummes Trauma.

Der Podcast ihrer Gegner – seinen Namen hatten sie längst vergessen. „Vermutlich etwas total Sinnloses oder irgendwas mit Piraten“, murmelte Esel und versuchte, die Schwere des Moments zu brechen. Aber Teddy blieb stumm, sein Blick fest auf die changierenden Blau- und Silbertöne geheftet.

Die Niederlage war mehr als ein intellektueller Moment gewesen. Es war eine Häutung, ein Prozess, bei dem etwas Wesentliches von ihnen abfiel. Eine Demütigung, die sich wie ein chronischer Schmerz eingenistet hatte – mal pochend, mal unterschwellig, aber immer präsent.

„Wir haben nicht nur ein Spiel verloren“, flüsterte Teddy, und seine Stimme war so leise, dass sie fast im Rauschen der Museumsstille unterging, „sondern unsere Selbstachtung.“

Esel nickte. Die Erinnerung war wie dieses Bild – scheinbar klar, aber voller verborgener Schichten, Nuancen, die sich dem ersten Blick entzogen. Johannes und Stefan – Namen, die nun wie Geister durch ihre gemeinsame Geschichte schwebten. Seit diesem Tag hatten sie nie wieder Kontakt aufgenommen.

„Glaubst du, sie denken noch an uns?“ fragte Esel.

Teddy zuckte kaum merklich mit den Schultern – eine Bewegung, die mehr Resignation als Gleichgültigkeit ausdrückte. „Ich schätze, nicht mehr als wir an sie.“

Das Bild pulsierte plötzlich, schien zu atmen – ein stummer Zeuge ihrer jahrzehntelangen, unausgesprochenen Trauer. Ein Dokument des intellektuellen Versagens, festgehalten in Blau und Silber.

Draußen begann die Dämmerung, blau und silbern – genau wie Whistlers Nocturne.

https://www.nytimes.com/interactive/2024/07/20/upshot/attention-experiment.html

https://schaetz-mal.de/produkt/schaetz-mal-nerd-edition/